Wann kommt die Pfarrfusion?

Wann kommt die Pfarrfusion?

Gepostet von am Apr 21, 2015 in Allgemein | Keine Kommentare

Wie bereits im Jahresrückblick 2014 und in einem Artikel vom 8. März berichtet, steht eine Fusion der Merzenicher und der Niederzierer Pfarren nach dem Zweisäulenmodell zur Diskussion, d.h. die Merzenicher Pfarren sollen zu einer Pfarre fusionieren und die Niederzierer Pfarren sollen zu einer zweiten Pfarre fusionieren, die zusammen die GdG Merzenich/Niederzier bilden. Da sich die Merzenicher Pfarrgremien* für eine Fusion und die Niederzierer Pfarrgremien gegen eine Fusion zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen hatten, fand am 20. April in Merzenich ein Vermittlungsgespräch statt, an dem Herr Schnettler vom Bistum Aachen, Pfarrer von Danwitz als Vermittler, die Pastoralteams und jeweils zwei Vertreter der Pfarrgremien teilnahmen.

Zunächst fasste Herr Schnettler das bisherige Verfahren und die Inhalte der Stellungsnahmen der Pfarrgremien zusammen (vergl. Artikel vom 8. März). Danach folgte eine meist sachliche, teils aber auch emotionale Diskussion, in der beide Seiten ihre Standpunkte darlegten und darauf weitestgehend beharrten. Die Merzenicher Pfarrgremien wollen eine „sofortige“ Fusion. Einerseits fühlt man sich durch jahrelange Zusammenarbeit bereit dazu und sieht viele Vorteile, andererseits gibt es durch die tagebaubedingte Aufhebung der Pfarre Morschenich eh Handlungsbedarf. Damit es keine Stimmenverschiebungen in den Gremien gibt, sollen/müssen die Niederzierer Pfarren gleichzeitig fusionieren. (Anmerkung: Diese Kausalität wird in den schriftlichen Stellungnahmen der Merzenicher Pfarren (noch) nicht angeführt. Hier wird vielmehr um einen Ausgleich bzgl. Stimmenverteilung in den Gremien gebeten, falls die Niederzierer Pfarren nicht fusionieren. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Merzenicher Vertreter ihre eigenen Schreiben nicht mehr kannten oder ihre Meinung geändert haben.) Auf der anderen Seite sehen die Niederzierer Pfarrgremien diese  Kausalität, dass eine Fusion in Merzenich eine gleichzeitige Fusion in Niederzier erfordert, nicht, da die bisherigen Erfahrungen in der GdG, wo die Niederzierer auch jetzt schon in der Mehrheit sind, keinen Grund liefern. Man erwartet zwar in Zukunft eine Fusion, möchte aber für den Prozess des Zusammenwachsens, der seit wenigen Jahren aktiv und sehr erfolgreich gestaltet wird, die notwendige Zeit haben, um ihn auch optimal abzuschließen. Es geht also effektiv nicht mehr um das „ob“ sondern um das „wann“ und „wie“. Hier schienen aber beide Seiten inklusive der Pfarrer zu keinen Kompromissen bereit. Vermittlungsversuche von Pfarrer von Danwitz, der sich des Bildes von Geschwistern bediente, die unterschiedlich schnell sind, oder die daraus resultierende Frage, ob eine unterschiedliche Geschwindigkeit bei der Fusion denkbar wäre, wurden entweder nicht richtig wahrgenommen oder ignoriert. Aussagen wie z.B. „Wir verstehen Euch“ oder „Wir wollen das Problem gemeinsam lösen“  waren leider auf beiden Seiten eher die Ausnahme. Da sich in der Kürze des Abends keine gemeinsame Linie oder ein Kompromiss abzeichnete und sich die Stellungnahmen inhaltlich wiederholten, beendete Herr Schnettler dann die Diskussion mit einer Zusammenfassung. In seinem Schlusswort ließ es sich Pfarrer Hamachers dann leider nicht nehmen, nochmals ordentlich Öl ins Feuer zu gießen und den Niederzierern wegen ihrer Position, die nach seiner Meinung zum Stillstand führt, Vorhaltungen zu machen. Ich bin der Meinung, dass ein solches beleidigtes Machtgehabe eines Leiters der GdG in einem Schlusswort absolut inakzeptabel und vor allem äußerst kontraproduktiv ist. Die von Papst Franziskus aufgezählten Krankheiten lassen grüßen. Auch nach einer kontroversen Diskussion muss am Ende ein positives Wort stehen. Zum Glück blieb aber die Stimmung unter den Teilnehmern trotz der Differenzen in der Sache sehr freundschaftlich, was eine gute Voraussetzung für die weitere Zusammenarbeit in der GdG ist.

Wie geht es nun weiter?
Pfarrer von Danwitz wird einen Bericht über das Treffen für den Bischof erstellen, den Dank einer Nachfrage auch die Pfarrgremien zur Kenntnis bekommen werden. Bischof Heinrich Mussinghoff wird dann nach Anhörung des Diözesanpriesterrates voraussichtlich bis zum Sommer dieses Jahres eine Entscheidung treffen.

Wie könnte die Entscheidung aussehen?
Dass es gar keine Fusionen gibt, ist eher unwahrscheinlich, da selbst die Niederzierer Pfarrgremien sich „nur“ gegen eine Fusion zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen haben. Außerdem wollen die zuständigen Hauptabteilungsleiter des Bischöflichen Generalvikariates am Ziel der Fusionen festhalten. Es gibt aber natürlich verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung. Alles zwischen einer schnellen Fusion, womöglich noch in diesem Jahr, und einem definierten, längeren Zeithorizont ist denkbar. Selbst Fusionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten sind wohl nicht ganz ausgeschlossen. Über die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Möglichkeiten oder ganz andere Möglichkeiten kann aber nur spekuliert werden.

Was können/sollen wir jetzt in den Pfarren und Pfarrgremien tun?
Wir werden an dieser Stelle und in Gesprächen auf jeden Fall weiterhin informieren. Die Gremien werden sich laufend mit dem Thema beschäftigen. Sobald die Entscheidung des Bischofs vorliegt, wird man sehen, wie man sie umsetzen kann und wird. Ich bin dabei sehr optimistisch (und kenne viele aus allen Pfarren, die diesen Optimismus teilen), dass wir den Prozess in großer Eintracht und Gemeinsamkeit mit unseren Niederzierer Schwester-Pfarren gestalten werden, um nochmals das Bild der Geschwister von Pfarrer von Danwitz aufzugreifen.

*An dieser Stelle möchte ich Ausdrücklich von Pfarrgremien und nicht von Pfarren sprechen, da mir viele Gespräche mit Menschen aus Merzenich und Niederzier verdeutlicht haben, dass die „einfachen“ Pfarrangehörigen wenig bis gar nicht informiert bzw. nach ihrer Meinung gefragt wurden. Wie wichtig diese Kommunikation ist, zeigen mir aber die Gespräche in unserer Pfarre, für die ich mich sehr herzlich bedanke.

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