Irmgard Hafenrichter spielt letzte Messe in St. Josef

Gepostet von am Sep 10, 2016 in Allgemein | 4 Kommentare

Für alle überraschend spielte heute Irmgard Hafenrichter zum letzten Mal in unserer Kirche die Orgel. Zu Beginn der Vorabendmesse bat Pfr. van Tung den Pfarreiratsvorsitzenden Michael Müller die Gemeinde zu informieren. Hier ist die Ansprache:

Liebe Gemeinde, am Montag rief mich überraschend Uschi an. Sie berichtete mir von Neuigkeiten, die unsere Pfarre betreffen. Und deshalb möchte ich Ihnen kurz davon berichten. Es geht sich um eine Frau, und Sie kennen sie alle, die seit Jahrzehnten in unserer Pfarre aktiv ist. Sie spielt einzigartig unsere Orgel. Sie hat in den 80ern den Kirchenchor wieder und in den 90ern den Frauenchor neu ins Leben gerufen. Beide Chöre genossen hohes Ansehen weit über unsere Pfarre hinaus. In den 80er Jahren bot sie außerdem mit dem Kinder- und Jugendchor den Jugendlichen nicht nur ein Hobby sondern auch echte Gemeinschaft. Sie musste aber auch im letzten Jahr erleben, dass sich Kirchen- und Frauenchor auflösten, weil keine einvernehmliche Lösung für eine neue Chorleitung gefunden werden konnte. Und nun rief mich Uschi, die Tochter von Irmgard Hafenrichter, am Montag extra aus der Schweiz an, um mir zu sagen, dass ihre Mutter heute zum letzten Mal in unserer Pfarre als Organistin die Messe musikalisch begleiten wird. Über die Hintergründe möchte ich hier nicht öffentlich sprechen. Ich finde es nur schade, wie man als Pfarreirat solche Informationen bekommt und dass man dadurch erst dann etwas dazu sagen kann, meistens nur noch Abschieds- und Dankesworte, wenn …(*) Nichtsdestotrotz, liebe Irmgard, möchte ich Dir im Namen des Pfarreirats, und ich denke auch der gesamten Pfarre, für die vielen Jahre ausgezeichneter Musik hier in unserer Pfarre danken. Ganz persönlich möchte ich Dir natürlich auch für die musikalische Gestaltung unserer Wortgottesfeiern danken. Danke!

Nach einem langen Applaus meinte er noch: „Vielleicht war es ja doch nicht das letzte Mal.“ Diesen Worten können wir uns als Online-Redaktion nur anschließen.

Am Ende der Messe dankte Pfr. van Tung nochmals für die geleistete Arbeit und wünschte Irmgard Hafenrichter alles Gute für die Zukunft. Er verband die Wünsche mit der Hoffnung, dass sie doch vielleicht hier und da nochmal aushelfen würde. Der lange Applaus musste dann aber irgendwann enden, weil Irmgard Hafenrichter im Anschluss noch eine allerletzte Messe in Ellen spielen musste.

Hier wunderte man sich schon über die ungewöhnlich hohe Besucherzahl. Viele der ehemaligen Chormitglieder sowie Familie und Freunde hatten es sich nicht nehmen lassen, Irmgard Hafenrichter an ihrem letzten Arbeitstag in den Ruhestand zu verabschieden. Vor der Kirche gab es dann den dritten Applaus an diesem Abend. Anschließend standen dann alle noch lange bei einem kleinen Umtrunk, der offensichtlich aus der Schweiz (mit)initiiert wurde, zusammen.

Wie die Online-Redaktion erfahren hat, geht es jetzt erst einmal in den wohlverdienten Urlaub nach Australien. Wir wünschen Euch schönen Urlaub.

Australien

(*) Hierzu kann sich auf Basis der Gespräche im Dorf jeder eine eigene Meinung bilden.

4 Kommentare

  1. Roswitha Halstein says:

    Es ist sehr schade, dass dieser Abschied jetzt so kurzfristig kam.

    Es gibt, glaube ich, wenige, die sich so zuverlässig, mit Freude und mit höchstem Engagement in die Kirchenmusik eingebracht haben, wie Frau Hafenrichter.
    Die Messen, die sie musikalisch untermalt hat, und die immer mit einem Orgelkonzert endeten, bleiben sicherlich ganz Vielen in Erinnerung.

    Es war auch immer ein Hochgenuss, die Konzerte des Kirchenchores zu hören, mit welcher Brillanz sie dargeboten wurden. Mit großem Ehrgeiz hat sie sie zu großartrigen Leistungen gebracht hat. Dabei kam das Gemeinschaftliche auch nie zu kurz, alle kamen stets gerne zur Probe, und nur so kann so etwas funktionieren.
    Deshalb ist es doppelt schade, dass nun diese Aera so sang- und klanglos zu Ende ging.

    Roswitha Halstein

  2. Martina Wirtz-Schütte says:

    Frau Hafenrichter hat die Orgel immer harmonisch und weich gespielt und ihr Gesang war stets eine Wohltat zuzuhören. Wenn neue Lieder in der Messe
    gesungen werden sollten, hat sie vor Messbeginn die mit der Gemeinde geübt, damit nachher auch mitgesungen werden konnte.

    Ich finde es beschämend, mit welcher Arroganz einer großartigen Organistin von Seiten der GdG Niederzier/Merzenich gekündigt wurde, in meinen Augen mit einem fadenscheinigen Argument.

    Wußte unser Kirchenvorstand davon ? Wenn ja, wieso hat man zugestimmt, oder gibt es dort nur noch Jasager, zu allem was aus Niederzier kommt, oder hat Huchem-Stammeln keine eigene Meinung und Stimmrecht mehr?

    Jetzt gibt es wohl noch weniger Kirchenbesucher in unserer Pfarrkirche, einige sind ja schon vor eineinhalb Jahren ferngeblieben, als man unseren Kirchenchor abserviert hat.

    Aber vielleicht möchte man ja so unsere Gemeinde kaputt machen, um die Kirche dann im Zuge von KIM zu schließen, da kaum noch Leute zu den Messen kommen?????

    Gibt es in unserer Kirche noch Seelsorge, Zusammenhalt und Nächstenliebe, oder zählt nur noch Geld und Macht?

    Alles Fragen, auf die ich wohl nie eine Antworten erhalten werde.

    Martina Wirtz-Schütte

  3. Manfred Mehren says:

    Hallo Martina,
    der Kirchenvorstand war nicht informiert und ist für Personalfragen nicht zuständig. Diese Aufgabe hat der Verbandsausschuss des KGV Merzenich / Niederzier. Der KGV ist Dienstgeber für alle Beschäftigten kirchlichen Mitarbeiter der Pfarrgemeinden Hambach, Niederzier, Oberzier, Ellen, Huchem-Stammeln, Merzenich, Girbelsrath, Morchenich und Golzheim. Der Kirchenvorstand in Huchem-Stammeln brauchte also nicht informiert werden. Dies ist rechtlich korrekt, aber moralich? In diesem Sinne.

    Manfred Mehren

  4. Bernd Hafenrichter says:

    Martina und Roswitha danke für ihre Solidaritätsbekundungen, Irmgard hat das gut getan.
    Ergänzende Information für Martina zur Stellungnahme von Manfred:
    Zuständig für Personal-Fragen ist der Verbandsausschuss der KGV Niederzier-Merzenich, kannte ich bis vor ein paar Wochen auch nicht.
    Von denen müssen zwei Mitglieder eine Kündigung unterschreiben, damit sie wirksam ist. Das haben sie aber nicht getan, einfach deshalb, weil Herr Galbierz sie erst gar nicht gefragt hat. Ob unwissentlich oder absichtlich kann ich nicht sagen. Beides halte ich jedenfalls für peinlich.
    Nun kann er versuchen, die Unterschriften nachträglich zu bekommen, dann wären wir wieder bei Deiner Theorie von den Jasagern gegen alle Vernunft.

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